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Morgen geht es los

Veröffentlicht am 05.05.2015

Was muss mit, was nicht. Einiges von den Dingen wurde aussortiert. Ich denke, 13,5 Kg sind machbar. Was mich wundert: Auf der Waage mit mir ist das Gesamtgewicht von 103,5 Kg einiges leichter, als noch  im November ohne Rucksack. Ich wiege jetzt unter 90 Kg. Super!Was muss mit, was nicht. Einiges von den Dingen wurde aussortiert. Ich denke, 13,5 Kg sind machbar. Was mich wundert: Auf der Waage mit mir ist das Gesamtgewicht von 103,5 Kg einiges leichter, als noch im November ohne Rucksack. Ich wiege jetzt unter 90 Kg. Super!Es ist ein Tag wie jeder andere, so denkt man. Denn erst morgen mache ich mich auf den Ichbindannmalweg-Weg. Wie gesagt, erst morgen. Ich bin heute aber schon seit 5 Uhr wach. Ein Krampf in der linken Wade hat mich aus dem Bett jumpen lassen. So' n Scheiß, wirkt meine tägliche Magnesium Dosis nicht mehr? Oder will mein Körper keine sportliche Ruhepause, die ich ja seit meinem letzten 10000-Meter-Lauf  am 1. Mai eingehalten habe? Draußen regnet es und der Wind nimmt zu. Ich höre das, obwohl der Rollladen geschlossen ist. Was soll das? Ich will noch schlafen und nicht schon jetzt an meinen Rucksack denken, der nach wie vor zu schwer ist. Nachher werde ich einen Blick darauf werfen. Nicht jetzt. Ich mache das Licht wieder aus und lausche auf die Regentropfen, die weiter an den Rollladen klopfen. Dann schlafe ich wieder ein.

Ich habe dann doch noch bis 8.00 Uhr durchgeschlafen. Sonnenschein! Schnell noch einmal raus in den Garten. Unkraut vernichten. Sonst sieht alles ganz gut aus. Online Checkin bei derLufthansa, Arztrechnungen überweisen, Abrechnung für die Krankenversicherung erstellen. Hier anrufen, da verabschieden. Der Tag plätschert dahin.

Ich hatte es schon wieder verdrängt. Nun aber los! Den Rucksack noch einmal komplett auspacken. Dies raus, das wieder rein, wiegen. Mensch, bin ich bekloppt?  Wenn das so weiter geht, gebe ich dem Rucksack noch einen Namen. Vielleicht Günther? Ich kann machen was ich will. 13,5 kg incl. 1 L Wasser bleiben. Basta! Das Mehrgewicht durch das Tablet, USB-Ladegerät, Solarcharger, Verlängerungsschnur und Dreifach-Steckdose akzeptiere ich.  Ich will ja bloggen. Was ich auf der Reise dann doch nicht brauche, schicke ich nach Hause oder verschenke es.

Nun den Rucksack in die blaue Ikea-Tasche gepackt und 3 Tapes darum. Das muss halten für den Flug. Thema durch. Zwei leeren Wasserflaschen, Hasi, mein Tablet, den Solarcharger, Brillenetui und die Reiseunterlagen nehme ich in einer Umhängetasche mit. Es soll ja alles heile bleiben und nicht im Koffernirwana auf den Gepäckbändern verunfallen. Toll, die Tasche ist noch vom Wildstartreffen Loreley 2007. Und schon wieder der Gedanke.“ Warum fährst du nicht mit dem Moped?“ Quatsch, ich bin ab morgen Pilger, und sogar gesegnet.

Und zum späten Nachmittag dann dieses grandiose Gewitter. Dauerblitz und Dauergrollen und unendlich viel Wasser. Das kennen wir eigentlich nur aus der Türkei. Oder ist es vielleicht ein Zeichen von Oben, ein Vorgeschmack auf das, was mich in den Pyrenäen erwarten wird? Ich denke nicht weiter dran, will ja nach dem Duschen in Ruhe einschlafen, natürlich nach der Champions League. Heute wird das eh kein Aufreger, dafür morgen in Spanien, wenn die Bayern kicken, umso mehr.

Die erste Herberge ist gebucht

Veröffentlicht am 03.05.2015

Der Herbergsvater Istvan der Pensión Corazón Puro erwartet mich am 6. Mai vor dem Bausbahnhof in Pamplona. Tja, es geht mir wirklich besser, als den Pilgern im Mittelalter, oder?Der Herbergsvater Istvan der Pensión Corazón Puro erwartet mich am 6. Mai vor dem Bausbahnhof in Pamplona. Tja, es geht mir wirklich besser, als den Pilgern im Mittelalter, oder?Ich lande ja am 6. Mai in Bilbao und möchte meinen Jakobsweg in Saint-Jean-Pied-de-Port (SJPdP) beginnen. Anfangs wollte ich in Bilbao übernachten. Am nächsten Morgen mit dem Bus nach Bayonne und von dort mit dem Zug nach SJPdP fahren. Das hätte bedeutet, dass ich vermutlich erst am 8. Mai meine Pilger Tour beginnen würde, je nach dem, wann ich SJPdP erreicht hätte. Die erste Etappe geht über die Pyrenäen und ist 26 km lang. Ich möchte das gerne in einem Stück schaffen und muss entsprechend früh starten.

In unserem Pilgerforum hatte man mir einen anderen Weg , der bereits erprobt ist, empfohlen. Zwischen Pamplona und SJPdP gibt es eine Herberge, die sich darauf spezialisiert hat, Pilger in Pamplona abzuholen. Nach einer Übernachtung mit Abendessen wird man nach dem morgigen Frühstück nach SJPdP gefahren und kann sofort den Jakobsweg beginnen. Natürlich wird zuvor im örtlichen Pilgerbüro der erste Stempel für den Pilgerausweis abgeholt.

Der nette Herbergsvater der  Pensión Corazón Puro ist der Istvan. Ich habe via E-Mail Kontakt zu ihm aufgenommen und er hat die Reservierung für den 6. Mai bestätigt. Ich sollte mich allerdings erst wieder melden, wenn meine Ankunftszeit wirklich feststeht. Ich habe gestern das Ticket für die Busfahrt von Bilbao nach Pamplona online gebucht. Abfahrt in Bilbao ist 15.30 Uhr. Die Fahrt nach Pamplona dauert 2 Stunden. Ankunft dort also um 17.30 Uhr. Ich lande in Bilbao um 13.40 Uhr. Ich habe also genug Zeit, vom Flughafen zum Busbahnhof zu kommen. Die Busse fahren dorthin 30 Minuten.

Ich habe meine Ankunftszeit in Pamplona Istvan mitgeteilt. Vorhin kam die Bestätigung mit dem Bild des Herbergsvaters und seinem Standort vor dem Busbahnhof in Pamplona. Eigentlich könnte ich sofort los. Es kribbelt schon! Upps, mein Rucksack ist ja noch gar nicht optimiert, denn das Gewicht liegt immer noch bei über 12 Kg. Und mein Tablet soll ja auch noch mit. Egal, jetzt wird erst mal Bundesliga geschaut. Morgen ist auch noch ein Tag. Zumindest habe ich heute schon meine Wanderschuhe gewachst und die Wäsche ist auch schon durchgewaschen. Dankeschön Regina!

Mit Segnung auf den Jakobsweg

Veröffentlicht am 02.05.2015

Die Bilder zeigen die St. Pauli Kirche von Flögeln und deren Altarraum. 

Quelle: www.floegeln.deDie Bilder zeigen die St. Pauli Kirche von Flögeln und deren Altarraum. Quelle: www.floegeln.dePuh, gestern war ein ganz besonderer Tag.

Ich hatte mich ja mit Klaus verabredet, den Pilgersegen entgegenzunehmen. Meine Frau hat uns begleitet. Die Segnung sollte privat von der Pastorin Inge Brickwedel, die eine gute Freundin von Klaus ist, in der St.  Pauli Kirche in Flögeln zelebriert werden. Ich hatte absolut keinen Schimmer, worauf ich mich einlassen würde. Ich bin zwar getauft und konfirmiert, aber vor 30 Jahren aus der Kirche ausgetreten.  Meine protestantische Erziehung beschränkte sich lediglich auf die Vermittlung der "Zehn Gebote". Kirchliche Kontakte gab es in den letzten Jahren eigentlich nur noch auf Beerdigungen. 

Als Klaus uns abholte,  stand er gewaltig unter Stress. Es wurde eng für ihn, mit noch unerledigten Terminen und den Gedanken an den kurz bevorstehenden Jakobsweg. Auch die Pastorin merkte das, bei unserem Eintreffen. Darum bot sie uns allen an,  zur Einstimmung auf die Segnung  und zum "Runterkommen", vor dem Betreten der Kirche, einen Rundgang um das Kirchengebäude zu machen. Die Sonne schien noch kraftvoll und der 1. Mai zeigte sich von seiner besten Seite. Es war schön, sich bewusst die kleine Kirche von aussen anzuschauen. Dann gingen wir hinein und es war für mich anders als erwartet. Mir gefiel der kleine Kirchenraum auf Anhieb.  Kein riesiges Kreuz am Altar, kein Pomp sondern eher schlicht und ansprechend. Einen guten Einblick in den Kirchenraum gewährt dieser Link.

Wir stellten uns vor der Pastorin in der Nähe des Altars unterhalb der Kanzel im Halbkreis auf. Wir wurden zunächst beglückwünscht, dass wir auf den Jakobsweg gehen wollen. Die Art, wie die körperlich große Pastorin, gekleidet in einen Talar, uns mit einem verzaubernden Lächeln ansah, zu uns sprach und für uns sang, war feierlich und sehr bewegend.

Sie erzählte uns die alte Geschichte von Jakob, der,  lange bevor der heilige Jakobus den Jakobsweg beging,  auf der Flucht vor seiner eigenen üblen Vergangenheit war, die ihn nicht los liesst.  Und in einem Traum von der Himmelsleiter, hatte er sich Gott zuwandt und seinen Segen empfangen.  Dadurch hatte Jokob seine Rastlosigkeit aufgegeben und wurde ein friedfertiger Mensch (Bethelerfahrung). Siehe auch Predigt über 1. Mose 28,10-19a.

Mir war es, als ob die Pastorin uns sagen wollte: „You can change“. Das was dem Jakob gelang, sollte auch den Pilgern auf dem Jakobsweg möglich sein, egal warum sie den Weg gehen. Altes wird zurückgelassen und Neues wird gewonnen. Ähnlich der Wandlung „vom Saulus zum Paulus“, also sich verändern, vom Gegner zum Befürworter einer Sache werden oder nur alte Verhaltensmuster ablegen, um neue Kraft zu schöpfen.

Nach dem gemeinsamen Lesen von Bibel- und Liedtexten und Gesang (leider war der lateinische Liedtext für mich völlig unbekannt und ich blieb somit stumm),  wurde das Vaterunser gesprochen. Danach legte die Pastorin ihre Hände auf unsere Köpfe und segnete uns.  Das war ein Moment, den ich so noch nicht erlebt habe. Ich sage Danke dafür.

Einen Gedanken hielt ich noch fest. Als wir den Gang um die Kirche machten, dachte ich spontan an zwei Vorträge über den Jakobsweg. Hier wurde von einer kleinen achteckigen Kirche in Eunate berichtet, die mit einem Kreuzgang außerhalb des Gebäudes erbaut war. Der Weg herum, ist mit aufrecht gestellten Kieselsteinen gepflastert und man soll laut Pilgerführer die Kirche auf diesem Weg dreimal barfuß umrunden, was schmerzhaft ist. Dann könne man in der Kirche die spirituelle Kraft besser spüren, die diesen magischen Ort umgibt. Komisch, dass ich gerade in diesem Moment daran denken musste.  Ich werde auf jeden Fall diesen Ort aufsuchen und dann über meine Erfahrung berichten.

Auch Arzttermine müssen sein!

Veröffentlicht am 27.04.2015

Heute standen einige Arzttermine auf dem Zettel. Vom Kopf bis zu den Zehen wurde alles untersucht und durchgecheckt. Tage zuvor hatte ich bereits ein MRT  über mich ergehen lassen und war nun auf das Ergebnis gespannt. Meine LWS hat ja auch schon einiges auf dem Buckel und die altersbedingten negativen Veränderungen in den Bandscheiben wären ohne Sport noch viel schlimmer. Also kein Jammern, denn für einen 900 Km langen Fußmarsch wurde das OK von den Doctores gegeben. Alles ist im grünen Bereich, was will ich mehr. Und ich habe das Glück, das meine behandelnden Ärzte alle super sind: Sie nehmen sich Zeit und hören zu. Dann klappt es auch mit einer zielgerechten Behandlung und bester Gesundheit.

Leider müssen die Langzeit- und Notfallmedikamente mit auf die Reise. Wenn man täglich 4 Tabletten braucht + Magnesium + Ibuprofen + Spray (Allergie) und alles für 42 Tage, ist das schon ein Batzen, den man mitschleppen muss. Das Gute, es wird von Tag zu Tag weniger an Gewicht! Ich hoffe das trifft wirklich nur auf die Medikamente zu.

Alles in allem habe ich den Tag gut überstanden. Besonders gefreut hat mich mein Termin bei Kind in der Georgstraße. Die kompetente Chefin war mal wieder persönlich vor Ort. Sie verbreitet immer gute Laune und ich kann jedem empfehlen, dort mal vorbei zu schauen. Auch die anderen Mitarbeiter sind alle super. Einfach mal einen Hörtest machen, denn es gibt so viele trübe Tage, die man sich so versüßen kann.

So, dieser Teil meiner Vorbereitungen ist nun auch positiv abgeschlossen. Das richtige Verpacken der Medikamente und ein Upgrade der Ausrüstung stehen in den folgenden Tagen an. Es geht nun in den Endspurt der Vorbereitungen für den Jakobsweg.

Und ich freue mich auf das morgige Pokalspiel:  Bayern – Dortmund. Ich halte einfach zu beiden Mannschaften - damit es so richtig lange wird. Und an meinem Reisetag (6. Mai)  werde ich abends in Spanien ganz fest die Daumen für die Bayern drücken. Barcelona schlagen wir!

Auch bei Regen gut ausgerüstet

Veröffentlicht am 25.04.2015

Trinkpause in Bramel. 

Nach einem langen Regenmarsch ist das Ziel bald erreicht. Eigentlich muss jetzt ein Weizenbier her. Die Kneipe ist leider geschlosssen. Aber es ist ja Grog-Wetter und den trinkt man am besten zu Hause.

Danke Klaus, für den tollen Schnappschuß.Trinkpause in Bramel. Nach einem langen Regenmarsch ist das Ziel bald erreicht. Eigentlich muss jetzt ein Weizenbier her. Die Kneipe ist leider geschlosssen. Aber es ist ja Grog-Wetter und den trinkt man am besten zu Hause. Danke Klaus, für den tollen Schnappschuß.Heute sind Klaus und ich gemeinsam zur letzten Testwanderung wie geplant aufgebrochen. Meine Frau hat uns bis Bad Bederkesa  mit dem Pkw gefahren. Nach einem gemeinsamen Kaffee ging es los in Richtung Heimat. Na ja,  eigentlich habe ich den Kaffee nur bestellt, weil ich noch mal Pullern musste. Ich mag es nun mal nicht, das Klo in einem Restaurant zu benutzen, ohne etwas zu verzehren. 

Da es inzwischen angefangen hatte zu regnen, konnte auch mein Cape zum Einsatz kommen. Alleine habe ich es nicht geschafft, das Cape über mich und den Rucksack zu ziehen. Das muss ich noch gewaltig üben. Klaus hat sich mit seiner Regenjacke begnügt. Die Regenhosen blieben erst einmal im Rucksack. 

Nun ging es endlich los.  Startzeit 11.30 Uhr. Mein Rucksack wog wieder 12,5 KG. Ich war mit meinen zwei Trekkingstöcken unterwegs. Der Regen machte noch nichts aus und so legten wir gemütlichen Schrittes los und quatschen über unsere bevorstehenden Jakobswege. Klaus, der weniger Zeit zur Verfügung hat, geht den Camino Portugues für 3 Wochen und fliegt 2 Tage früher ab als ich. Wir haben uns verabredet, via WhatsApp unsere Erfahrungen auf dem Camino auszutauschen. Ich finde es total Klasse, dass wir fast zeitgleich den Camino beginnen. Wir kannten uns ja vorher gar nicht und sind erst über das Pilgerforum in Kontakt getreten. Ich wünsche Klaus von dieser Stelle einen Buen Camino und ein gesundes Wiedersehen.

Bis auf ein kleine Gruppe, hatten wir keine Menschenseele gesehen. Zwei Mädchen mit Tüten bepackt  und ein junger Mann mit einem Karton auf der Schulter. Wie es aussah, trug er einen Monitor oder ein LCD-TV. Bestimmt geklaut dachte ich. Wer schleppt sich denn bei Regen mit so einem Gerät ab. Egal, was auch immer. Hoffentlich ist der Karton nicht so schnell durchgeweicht. Irgendeinen Kommentar habe ich im Vorbeigehen bestimmt losgelassen. Habe es aber vergessen.

Die erste Pause nach 2 Stunden. Wir hatten Kürstedt erreicht.  Es hatte sich richtig eingeregnet. Es war nirgends eine Lokal zu sehen. Hier sind die Fußwege, wenn es überhaupt welche gibt, schon mittags runtergeklappt. Vorgeschmack auf den Camino? Trotzdem fanden wir eine große Bushaltestelle um zu rasten und uns zu stärken. Das mitgenommene Brot schmeckte vorzüglich, das Wasser sowieso und Bonschen wie auch Kekse wechselten den Besitzer. Fehlte eigentlich etwas Sonnenschein. Da uns das nicht beschert wurde, machten wir uns wieder startklar, und zogen weiter, diesmal auch mit Regenhose. Es ging Richtung Bramel und wie es schien, immer auf der Landstraße lang. Ich war mit meiner Bekleidung super zufrieden und habe schon jetzt an eine Rezension bei Amazon für meine neue Softshelljacke gedacht. Um nicht alles zu wiederholen hier der Link dazu.

Wir latschten auf der Landstraße, mal nebeneinander, mal im Gänsemarsch und redeten über Gott und die Welt. Die Pkws, die uns entgegen kamen wurde aus nicht erkennbaren Gründen zahlreicher, teilweise mit Anhängern und sie brackerten an uns vorbei. Kaum ein Fahrzeug verlangsamte die Geschwindigkeit. Ich musste spontan an die Berichte denken, die ich über den Camino Frances gelesen hatte. Dort wurden oft Situationen beschrieben, die unserer ähnelten. Klaus meinte nur, dass die Spanier viel aggressiver fahren und überhaupt keine Rücksicht auf die Pilger nehmen. Na dann Prost Mahlzeit! Irgendwann kam dann ein kleines Waldstück, das wir parallel zur Landstraße durchquerten. Plötzlich Stille, der Regen war kaum spürbar, es ging zwar über Stock und Stein aber ein schönes Gefühl begleitete uns lange Zeit.

Nachdem wir in Bramel noch eine kleine Trinkpause eingelegt hatten, sind wir über Schleichwege nach Schiffdorf gelangt. Das war super, endlich ein Feldweg, Ruhe, aber ein Pkw mit Hänger musste auch hier rumkurven. Klaus war nun nach 5 ½ Stunden und fast 21 Km Marsch fast zu Hause. Ich musste noch ca. 4 Km weiter nach Bremerhaven. Wir verabschiedeten uns, denn das Weizenbier, das wir in Bramel trinken wollten, müssen wir verschieben. Das Lokal hatte leider geschlossen. Klaus, der am nächsten Sonntag noch seinen Pilgersegen bekommt, lud mich ein, mitzukommen. Ich werde es mir noch überlegen. Warum eigentlich nicht. Ich werde doch als Pilger gesegnet und so einer werde ich ja alsbald auch sein.

Die letzten Kilometer vergingen dann auch schnell. Ich brauchte noch 1 Stunde mit einem kleinen Umweg durch das Neubaugebiet Reinkenheide. Da es zwischenzeitlich nicht mehr regnete, habe ich Cape und Regenhose ausgezogen. Meine Bekleidung war etwas klamm aber angenehm zu tragen. Meine Lowa haben mich auch auf diesem Marsch nicht in Stich gelassen. Keine Blasen, alles bestens. Meine Oberschenkel drückten ein wenig. Ich erinnerte mich an einen Tipp auf YouTube, dass man ab und an den Bauchgurt des Rucksacks lösen sollte, um Beinschmerzen entgegen zu wirken. Das habe ich dann für einen Kilometer gemacht. Und tatsächlich, der Druck war weg und auch später am Abend hatte ich keine Schmerzen.

Ich bin auf mich nun etwas stolz. Die erste Wanderung in Länge einer Etappe auf dem Jakobsweg. Trotz Regen – es war ein schöner Tag. Und meine Ausrüstung ist, was schlechtes Wetter anbelangt, super optimiert.

Camino Bekanntschaft in spe?

Veröffentlicht am 23.04.2015

Gerade ist die Übertragung des Fußballspiels Mainz gegen Schalke mit 2:0 zu Ende gegangen und es geht auf Sky in die Nachbesprechung. Oh, oh, Schalke muss noch einiges zulegen, wenn die gesteckten Ziele erreicht werden sollen.  Mir eigentlich egal, ich stehe zu Werder und mag jedes gute Fußballspiel. Während der Übertragung zwitscherte mein Handy. Ich hatte Post. Auf den ersten Blick schien die eingegangene E-Mail eine Spam zu sein. Sätze wie: "Hallo Peter, ich habe deine Seite zufällig gefunden", deuteten darauf hin. Aber der Betreff "Camino" ließ mich dann doch genauer hinschauen. Ich öffnete die E-Mail.

Günther, Jahrgang 50, auch Motorradfahrer und Familienvater mit 4 Enkelkindern,  kommt aus Sachsen und hatte meinen Blog im Internet zufällig gesehen. Er teilte mir mit, dass er zur selben Zeit wie ich den Camino Frances beginnen will. Da ich ja in Bilbao lande und den Camino am nächsten Tag in Saint-Jean-Pied-de-Port beginnen will, ist er gespannt, ob wir uns einmal über den Weg laufen. Sein Flieger landet am 6. Mai gegen 17.00 Uhr in Biarritz. Leider zu spät, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Saint-Jean-Pied-de-Port zu kommen. Nun hofft er auf eine Taxi-Fahrgemeinschaft vor Ort und ist etwas betrübt, falls das nicht klappen würde, da er kein Hotel reserviert hat. Ich glaube aber, dass er nicht auf der Straße übernachten muss.

Ich habe ihm sofort geantwortet und mich für die nette Nachricht und die guten Wünsche  bedankt. Vielleicht trifft man sich ja tatsächlich auf dem langen Weg nach Santiago de Compostela.

Mein Problem ist allerdings, dass ich den sächsischen Dialekt nicht so gerne mag, und dass ich mich unwohl fühle, wenn ich ihn höre. Das liegt  zum einen, an persönlichen Erlebnissen aus der Vergangenheit, auf die ich hier nicht eingehen möchte. Zum anderen an den jüngsten Ereignissen in Ostdeutschland in Bezug auf Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass. Aber das ist ja jedem bekannt.

Also Günther, verzeih mir meine Direktheit. Ich werde an meinen Vorurteilen arbeiten. Vielleicht ist ja der Jakobsweg eine Möglichkeit auch in dieser Hinsicht, neue Erkenntnisse zu erlangen und alte Zöpfe abzuschneiden.  Ich wünsche dir auf jeden Fall einen Buen Camino und würde mich wirklich freuen, wenn wir uns begegnen. Viele Gemeinsamkeiten sind vorhanden, und wer weiß, vielleicht sächselst du ja gar nicht so doll.

20 Km Marsch, ich schwitze mich weg...

Veröffentlicht am 16.04.2015

Jack Wolfskin
"Rock Me Jacket Men"

Softshell, sehr leicht, elastisch und wind- und wasserabweisend, 530 g Quelle:http://www.jack-wolfskin.deJack Wolfskin "Rock Me Jacket Men" Softshell, sehr leicht, elastisch und wind- und wasserabweisend, 530 g Quelle:http://www.jack-wolfskin.deHeute wollte ich es wissen. Vorgenommen hatte ich mir eine Wanderung mit Rucksack. Da meine Joggingstrecke durch den Bürgerpark gut 10 Km beträgt, wollte ich sie zwei Mal durchwandern.

Meine Bekleidung: Funktionshose mit Ledergürtel, Funktionsunterwäsche, Longshirt, Funktionsjacke und meine Lowa mit den Falke Socken. Der gepackte Rucksack + zwei 1/2-Liter Flaschen mit Wasser. Ich war also mit 11 Kg Rucksackgewicht unterwegs. Das Wetter leicht bewölkt, Schattentemperatur um 6 Grad bei kaltem Nordwind.

Nach ca. 8 Km erste Pause. Ich war schon wieder durchgeschwitzt. Rucksack runter, Jacke aus. Es war unangenehm kühl durch den Wind. Also Jacke wieder an, Wasser getankt , Rucksack wieder auf und ohne Pause weiter. Und meine Bürgerparkrunde wurde langweilig. Also marschierte ich in Richtung Geeste und auf dem Geeste-Wanderweg bis zur Schiffdorfer Stauschleuse. Das Lokal dort war leider geschlossen. Schade, ein Kaffee hätte mir gut getan. Also im Stehen noch einmal Wasser getrunken und dann weiter in Richtung Heimat.


Am Ende hatte ich knapp 20 Km geschafft. Die Füße taten auch nach diesem langen Gepäck-Marsch nicht weh, etwas brennen unter der Sohle, mehr nicht.  Mir taten die Oberschenkel unter dem Beckenkamm weh und es zog in den Leisten. Na ja, 3 ½ Stunden Dauermarsch werden es auf dem Camino nicht sein. Das Schlimmste aber war das Durchgeschwitztsein. Wieder die gleiche Kacke wie in der Türkei. Hose im Bundbreich total durchgeweicht, ebenso die komplette Oberbekleidung von innen.

 Die Jacke habe ich dann bei Karstadt reklamiert. Sie wurde anstandslos zurückgenommen, obwohl diese Art von Reklamation noch nie vorgekommen war. Der Verkäufer hatte auch keine Lösung parat. Nach einigem Überlegen entschied ich mich dann für eine Softshell-Jacke. Karstadt hatte etwas Leichtes nicht im Programm. Die meisten Modelle waren zu steif und zu warm. Bei Jack Wolfskin habe ich dann eine passende Jacke gefunden: Rock Me Jacket Men . Dann schauen wir mal, ob es damit besser wird. Die nächste Wanderung ist in drei Tagen geplant.

Erster Marsch mit Gepäck

Veröffentlicht am 13.04.2015

Der Rucksack wurde am Vorabend gepackt. Eigentlich nur vollgestopft. 12,5 Kg sind dann doch schnell zusammen gekommen. Ich hatte mich mit Klaus, einem Pilgerfreund, für eine Tour verabredet. So gegen 11 Uhr habe wir uns heute im Gebiet der Pipinsburg auf den Weg gemacht. Nach einem 2 1/2 stündigem Marsch mit kurzer Pause sind wir ca. 8,6 Km abgelaufen und waren am Ende sehr überrascht, wie kurz diese erste Teststrecke doch war. Ich war erstaunt, wie leicht sich der Rucksack tragen ließ und hatte trotz des Gewichts keine Probleme beim Marschieren. Die Füße machten bis auf ein leichtes Brennen an der rechten Fußsohle keine Probleme. Ein gutes Zeichen, dass meine neuen Lowa Renegade GTX Wanderschuhe die richtige Wahl sind. Unsere nächste gemeinsame Wanderung, diesmal von Schiffdorf nach Bederkesa, wird dann mit ca. 25 km etwas länger sein.

Türkeiurlaub jetzt - passt das denn?

Veröffentlicht am 24.03.2015

Unser Lieblingshotel: Das Evren Beach Hotel in der Türkei in Evrenseki. Hier kann man trotz AI abnehmen, wenn man täglich joggt und das Fitnessangebot des Hotels nutzt. Bei mir hat es gut geklappt.Unser Lieblingshotel: Das Evren Beach Hotel in der Türkei in Evrenseki. Hier kann man trotz AI abnehmen, wenn man täglich joggt und das Fitnessangebot des Hotels nutzt. Bei mir hat es gut geklappt.Auch wenn unser Lieblingshotel, das Evren Beach Hotel, in diesem Winter bis zum 10. März geschlossen war, wollten wir auf den Türkeiurlaub nicht verzichten. Leider sind statt 6 Wochen nur 14 Tage daraus geworden. Besser als gar nichts! Wie stellte ich mir aber meine Abnehm-Phase in einem All-In-Hotel vor?  2-3 Kg Mehrgewicht in 14 Tagen sind doch eigentlich vorprogrammiert.

Vorgenommen habe ich aber täglich morgens zu Joggen und jeden 2. Tag im Fitnessraum zu trainieren. Dazu einige Bahnen im Hallenbad zu schwimmen und abends auch den Saunagang nicht zu vergessen. Ich konnte mein Vorhaben nicht ganz umsetzten aber 10 Tage morgendliches Joggen (10-12 Km) und so oft wie möglich Krafttraining konnte ich absolvieren. Und der Lohn am Ende: Endlich war mein Zielgewicht erreicht. Die 90 Kg waren geknackt. Das Mittagessen habe ich in dem Urlaub oft ausfallen lassen. Dafür gab es dann nachmittags Eis oder ein Weizenbier oder eine andere Leckerei.

Eine negativ Erfahrung musste ich auch machen. Mein erster längerer Fußmarsch vom Hotel in Evrenseki nach Side, war etwas unangenehm. Meine Füße OK, damit hatte ich kein Problem.  Bei kühlem Wind so um 10 °C hatte ich mich mit Jeans, Funktions-Unterwäsche, Funktions-Longshirt und Funktionsjacke (Moorhead, Tino 14, Fa. Karstadt) auf den Weg gemacht. Ich habe nach 3 Km schon derart geschwitzt, dass ich mein Longshirt ausziehen musste. Das Schwitzen ließ aber nicht nach und nach 18 Km Marsch lief mir das Wasser aus den Ärmeln. Im Rückenbereich, da wo die Jacke noch abdeckt, war meine Jeans bis auf die Unterhose klitschnass. Aufgrund des auflandigen Windes war mir das Ausziehen der Jacke nicht opportun. Entweder schwitze ich ungewöhnlich stark und/oder meine Funktionsjacke war nicht geeignet. Ich werde das abklären, wenn ich wieder zu Hause bin. Was wird es aber erst werden, wenn ich unter Gepäcklast wandere?

Das Positive: Mein Gewicht lag unter 86 Kg. Nun heißt es Gewicht halten.

Welcher Rucksack und wie schütze ich ihn auf dem Flug?

Veröffentlicht am 09.03.2015

Tolle Idee. Danke Klaus für diesen Tipp. Die Ikea FRAKTA Tasche für Karre ist bestens geeignet, einen gefüllten 50 L Rucksack samt Treckingstöcken aufzunehmen. Sie ist stabil ausgeführt und wiegt nur 170 g.Tolle Idee. Danke Klaus für diesen Tipp. Die Ikea FRAKTA Tasche für Karre ist bestens geeignet, einen gefüllten 50 L Rucksack samt Treckingstöcken aufzunehmen. Sie ist stabil ausgeführt und wiegt nur 170 g.Neben gut eingelaufenen Wanderschuhen gehört ein perfekt sitzender Rucksack zu den wichtigsten Utensilien auf einer mehrwöchigen Wanderung, so sagt man. Es gibt da so vielen unterschiedliche Modelle, dass es schwer fällt, eine richtige Entscheidung zu treffen. Einen getesteten Rucksack, der vielleicht schon im Regen getragen wurde, lässt sich zudem schlecht wieder zurückgeben. Ich habe mich hier auf die Erfahrung von Joe Camino verlassen. Da wir beide gleich groß sind und der Rucksack im praktischen Einsatz  von ihm sehr gelobt wurde, fiel mir die Entscheidung doch leicht. Über  Amazon habe ich den Osprey Kestrel 48 M/L - talus grey dann bei der Fa. Naturzeit gekauft. Im PL-Outdoor-Shop, wo ich auch schon fleißig eingekauft hatte, hat der Chef dann mir zum Gefallen den Rucksack an meine Körpergröße angepasst und ihn auch als gut befunden. Einige Details fand er so gut ausgeführt, dass er überlegt,  die Marke Osprey in sein Programm aufzunehmen.

Was ich leider nicht mehr bekommen konnte ist die Osprey  Grab Bag. Der Osprey Kestrel 48 ist ein Auslaufmodell und preislich um die 100 EUR zu  bekommen. Das ist schon ein Schnäppchen. Die Grab Bag ist leider nicht mehr lieferbar. Das ist nicht zu ändern. Aber ein separate Bauchtasche möchte ich nicht. An den Hüftgurten des Rucksacks sind ja auf jeder Seite kleine Bags vorhanden. Mir reichen diese aus.

Das nächste Problem war für mich der Transport des Rucksackes im Flugzeug. Auf unseren vielen Flugreisen habe ich immer wieder beschädigte und offene Rücksäcke auf den Laufbändern gesehen. Zunächst habe ich an das komplett einwickeln mit Folie gedacht. Die Rucksack-Schutzhüllen für Flugzeug, die man erwerben kann, sind ein zusätzliches nicht billiges Mehrgepäck. Mein Pilgerfreund Klaus hat mir den Tipp gegeben, eine Ikea-Tasche (Frakta Tasche für Karre) mit Reißverschluss zu kaufen. Da passt auf jeden Fall mein Rucksack incl. der beiden Treckingstöcke hinein. Gesagt  getan. Wir haben ja seit kurzen Ikea in Bremerhaven. 2,99 EUR ist mir diese leichte aber robuste Tasche auf jeden Fall wert. Gewicht: 170 g. Zur Not kann man in ihr auch Einkäufe erledigen. Baguettes passen auf jeden Fall gut rein.

Was muss wie mit auf den Camino?

Veröffentlicht am 03.03.2015

Wenn man so absolut keine Ahnung von Trekkingtouren hat und entsprechend wenig ausgerüstet ist,  erschlägt einen  die Informationsflut in den entsprechenden Foren.

Funktion, Funktion und noch einmal Funktion ist das Stichwort und dann alles in ultra light und wenn möglich aus Merino. Puh, nicht ganz so einfach hier durchzublicken.  So vergeht bei der Internetrecherche viel Zeit und am Ende ist alles nicht ganz so befriedigend.

Zum Glück habe ich auf YouTube eine Quelle gefunden, die mir über Ausrüstung und Packsystem gefallen und mir so den Einstieg in das Thema Ausrüstung auf dem Jakobsweg sehr erleichtert hat. Joe Camino ist der Verfasser einiger YouTube-Videos die ich gerne allen Neupilgern weiter empfehle. Das  soll auch ein Dankeschön an Joe sein, für all die guten Ideen, nachvollziehbaren Ratschläge und gelebten Erfahrungen auf seinem Camino.

Meine eigene Packliste werde ich vielleicht veröffentlichen, wenn alles beisammen ist. Das Resümee hierzu erfolgt bestimmt nach meiner Rückkehr vom Jakobsweg. Dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen, das muss mit auf den Camino

 Unter "Links" sind auch die anderen Videos von Joe als Link verfügbar. Für mich sind die Infos ein roter Faden, an den ich mich bei meiner Tour-Planung entlang gehangelt habe. Nicht alles ist umgesetzt aber viele Ratschläge und Ideen habe und werde ich beachten. So empfehle ich euch, alle Videos auf YouTube einmal anzuschauen. Ich brauche nicht alles neu aufzuschreiben. Viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei.

Hinweis: Das  hier eingebettete  Video  wurde auf YouTube von Joe Camino veröffentlicht.

Die richtigen Wanderschuhe und Socken

Veröffentlicht am 10.02.2015

Nun stand der Kauf von geeigneten Wanderschuhen und Socken an. Es sollten halbhohe Schuhe mit GORE-TEX Membrane sein. Testen wollte ich die Schuhe auf dem Laufband, um ggf. nicht passende Schuhe umzutauschen bzw. zurückzugeben. Ich habe mich nach mehreren Versuche für den Lowa Renegade Gtx  entschieden. Zunächst hatte ich diesen Schuh online über Amazon gekauft. Ob wohl zwei Nummern größer bestellt, drückte der kleine Zeh im linken Schuh. Einen von Anfang an nicht richtig sitzenden Schuh wollte ich nicht. Er ging zurück. Ein Meindl von Intersport passte auch nicht. Im PL-Outdoor Shop vor Ort habe ich einige unterschiedliche Schuhe anprobiert und mich dann wieder für den Lowa entschieden. Ich weiß nicht wieso aber dieser Schuh drückte nicht.

Des Weiteren mussten passende Socken her. Die Empfehlungen diverser Internetforen gingen in Richtung Falke Socken. Auf Empfehlung der Verkäuferin bei Karstadt habe ich zwei Paar Falke Socken TK2 Cool Größe 44/45 gekauft. Es stellte sich heraus, dass sie für meinen schlanken Fuß Größe 44 zu groß waren. Ich tauschte sie dann um in Größe 43/44 und die passten gut.  Als alternative dünnere Socke habe ich über Amazon die FALKE Herren Trekkingsocke TK 5 Ultra light, black-grey, 42-43 gekauft. Auch diese Socken sitzen prima und sind für die heißen Tage geeignet. Alle Schuhe habe ich mit den neuen Socken ausgiebig auf dem Laufband bei McFit getestet. Das erste Einlaufen der Schuhe ist blasenfrei gelungen. Nun steht zeitnah auch die Wanderung im Freien mit und ohne Rucksack an. Dafür muss aber auch ein passender Rucksack her.

Erst einmal abspecken

Veröffentlicht am 02.02.2015

Zum Glück bin ich seit November auf dem Abnehm-Trip. Bei 106 Kg und einer Körpergröße von 186 cm hatte ich die Reißleine gezogen. Ich habe mein Training umgestellt und dieses dann auch regelmäßig durchgeführt. Zunächst Ausdauertraining Nordic Walking, weil Joggen über eine längere Distanz noch nicht möglich war. Meine Trainingsstrecke durch den Bürgerpark liegt bei 10 Km. Heute konnte ich die Stecke komplett Joggen. Bei schlechtem Wetter muss das Laufband bei McFit herhalten. Hier trainiere ich auch 3 x die Woche Kraft und Kraftausdauer. Natürlich habe ich auch die obligatorischen Süßigkeiten weggelassen. Wer mich kennt, weiß, wie gerne ich am späten Abend genascht habe und das tütenweise. Dieser Verzicht fiel mir sehr schwer. Die Essgewohnheiten umzustellen jedoch war einfach. Dazu habe ich mich an die "Schlank im Schlaf"-Regeln gehalten: morgens Kohlenhydrate, mittags was schmeckt und abends nur Eiweiß. 5 Stunden zwischen den Mahlzeiten nicht essen sondern nur Trinken, vorzugsweise Wasser und was mir persönlich gut schmeckt und eigentlich nur gefärbtes Wasser ist:  Cola Zero koffeinfrei. Heute liegt mein Gewicht knapp unter 98 Kg. Mein Zielgewicht für den Camino sollte aber unter  90 Kg liegen.  Weniger muss auch nicht sein. Da muss ich aber erst einmal hin - das schaffe ich noch!

Flüge gebucht, Pilgerpass und Pilgerführer bestellt

Veröffentlicht am 28.01.2015

Der Anfang ist gemacht! Der Anfang ist gemacht! "Das finden ich gut", war die Antwort meiner Frau, als ich ihr von meinem Vorhaben, auf den Jakobsweg zu gehen, berichtete. Sie wollte mich aber nicht begleiten. Eigentlich schade. Aber was ich über das gemeinsame Wandern gelesen habe, war nicht ganz so toll. Viele Paare oder Freunde/Freundinnen haben auf dem Weg viel gestritten und sind dann irgendwann getrennt marschiert. Nö, das brauche ich nicht! Lieber eine stressfreie 900 Km Zone und am Ende eines jeden Tages nach Hause telefonieren. Wir kennen ja alle die Sehnsucht von ET.

Nun ging es ins Eingemachte also an die ersten Vorbereitungen. Auf flugladen.de habe ich die passenden Flüge gefunden. Hinflug von Bremen via Frankfurt nach Bilbao mit Lufthansa für 150 EUR und Rückflug, sechs Wochen später, mit Iberia für 80 EUR von Santiago de Compostela nach Hamburg. Ausschlaggebend für die Buchung war nicht der Preis, sondern die kurzen Flugzeiten. Direktflüge waren zum Zeitpunkt der Buchung aber drei Mal teurer. 

Den Rückflug schon vorab zu buchen, ist ein bisschen ins Blaue geplant. 42 Tage für ca. 900 km schienen mir vom Zeitrahmen komfortabel zu sein. Mal sehen was dabei rauskommt. Ich habe auf jeden Fall vor, einmal in der Woche einen Ruhe- und Pflegetag einzulegen.

Im nächsten Schritt habe ich mir den Pilgerpass bei den Jakobusfreunden-Paderborn inclusive Unterkunftsverzeichnis (Schmidtke) und der obligatorischen Jakobsmuschel bestellt. Bei Amazon dann noch das Buch und die Onlineversion von Outdoor "Camino Frances". Des Weiteren vom Rother Verlag die App für den Camino Frances mit den entsprechend Routen mit Gps Tracks. Da ich kein Spanisch spreche, musste auch der empfohlene "Kleiner Pilgersprachführer" eingekauft werden.

Idee im Kopf

Veröffentlicht am 22.01.2015

Und plötzlich war ein Gedanke in meinem Kopf der nicht mehr los ließ:   JAKOBSWEG!

Was für ein doofer Gedanke. Denn vor einigen Jahren hatte ich begonnen das Buch "Ich bin dann mal weg..." von Hape Kerkeling zu lesen. Aber nach ca. 100 Seiten habe ich dann aufgehört und das Buch bei Seite gelegt. Zum einen  bin ich kein großer Hape Fan und mich interessierte nicht sein Werdegang, zum anderen, was sollte ich denn auf dem Jakobsweg? 800 Km zu Fuß, Pilgerherbergen, Blasen, Rucksack schleppen, Pilgermenü und unzählige Schnarchkonzerte. Nee, nicht mit mir. Also Buch zu und Ende. Schön die Erfahrung,  das Hape den Otto kennengelernt hat. Es ist eine super Karriere daraus geworden. Den Jakobsweg hat er etappenweise aber auch nicht so richtig gemocht.


Und nun, nach 4  Jahren im Januar 2015 plötzlich diese Idee in meinem Kopf:  D
u gehst auf den Jakobsweg!
Was sollte das werden?